Wednesday, July 26

Das habe ich nicht bestellt

Gemeinsam mit Thomas am Telefon habe ich am Mittwoch unsere Wohnung in Berlin betreten. Lange genug habe ich meine Rückkehr nach Berlin heraus gezögert. Mich erwarteten eine relativ dreckige Wohnung und mehrere Schockwellen. Zum Glück war Thomas am Telefon, so konnte ich nicht umfallen. Unsere Musikanlage incl. Boxen und unser Trockner standen mutterseelenallein in der Gegend. Sollten diese Gegenstände nicht längst auf dem Meer sein? Wahrscheinlich war die Angst vor dem vielen Wasser und der Enge im Container zu groß, so dass sich diese Geräte für ein Hierbleiben entgegen der Absprache entschieden haben.
Im Ernst: das war so nicht geplant. Die Umzugslisten und die Hinweisschilder kennzeichneten immer noch eindeutig, was sich bereits in Richtung Australien befinden sollte. Mein Zwang immer alles zu kontrollieren und der Versuch, auch mal ruhig zu bleiben und diesem Bestreben nicht immer nachzugeben ist in Schutt und Asche gefallen. Zukünftig verlasse ich mich nur noch auf mich selbst. Meine Wut stieg ins Unermessliche, die ich gut beim Putzen und Säubern unseres Gefier- und Kühlschranks austoben konnte. Da die Hauptsicherung von einem Intelligenzbolzen vorsorgehalber vor ca. 3 Wochen abgeschaltet wurde, haben Kühl- und Gefierschrank das Arbeiten niedergelegt und sind in den Streik getreten. Ihre Rache war äußerst geruchsintensiv, flüssig und ausdehnend. Die Lebensmittel haben einen qualvollen Tod gefunden.
Die erste Nacht in der leeren Wohnung war eine kurze. Um 3.00 in der Früh hörte ich ein Klopfen an der Tür. Dann dachte ich, dass Jemand einbricht und fragte mich zugleich, was denn hier noch zu holen wäre? Ach ja: Soundanlage und Trockner. Kurzum die Nacht war gelaufen, der Fernsehr dudelte ab dieser Zeit bis die Morgensonne gnadenlos ins Zimmer schien. Vorhänge habe ich ja nicht mehr.

No comments: