Saturday, January 16

Trauer







Nun bist Du fort gegangen, hast Dich entschieden los zu lassen und hoffentlich Erloesung gefunden. 97 Jahre voller Leben, Familie, Erfahrung, Freude und Erinnerung nimmst Du mit Dir. Wir haben einen Teil davon mit Dir gemeinsam erleben koennen, Spass gehabt, gelacht und ueber Deine alten Zeiten gesprochen. Wir haben gehofft, dass Du immer bleiben wirst und gewusst, dass das nur die Hoffnung auf etwas Aussergewoehnliches war.

Wir erinnern uns an die Gespraeche und Fragen ueber Australien, an Dein Staunen im Gesicht und Deinen kritischen Gedanken. Wir erinnern uns, dass wir Dir unbedingt eine Aufhaengung fuer den Fernseher im Schlafzimmer anbringen wollten und wie standhaft Du Dich dagegen gewehrt hast. Wir erinnern uns an Dich immer auf dem neuesten Stand der Dinge bezueglich Politik und dem Weltgeschehen, sitzend auf Deinem Fernsehsessel und verbunden mit der Welt. Wir erinnern uns daran, wie stolz Du warst, bald oder schon die Aelteste in der Gemeinde zu sein. Wir erinnern uns an Dich, auch mal ein Glaesschen Rotwein mit uns getrunken zu haben. Wir erinnern uns an Dich und wie Du Dein weisses Haar getragen hast und mit Hilfe darauf geachtet hast, dass es sitzt unter dem Haarnetz. Wir erinnern so viele kleine und grosse Begebenheiten, die wir nicht vergessen und sind dankbar, diese in unserem Inneren zu tragen.

Du konntest nicht mehr darauf warten, dass wir uns noch einmal sehen, das hast Du lange getan. Im Oktober 2009 haben wir das letzte Mal nebeneinander gesessen, von Angesicht zu Angesicht gesprochen und erzaehlt. Und dann mussten wir wieder Abschied nehmen, haben Dich umarmt und 'Tschuess Oma', 'Bleib gesund' und 'Pass auf Dich auf' gesagt. Die Nachricht, dass Du gestorben bist, hat uns ins Mark getroffen. Ein Teil im Herzen ist zerbrochen und nur die Zeit wird helfen, damit umzugehen. Liebe Oma Sofie, wir haben Dir Blumen gekauft und gute Gedanken geschickt, nicht wissend, ob Du diese Art der Verbindung spueren wirst. Wir glauben daran und wuenschen Dir, dass Du Deinen inneren Frieden gefunden hast.
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Saturday, January 9

Neuseeland 2009_10

webalbum neuseeland 2009_10


ACHTUNG. Dies sind ungefaehr 350 Bilder. Es sind noch nicht alle Bildunterschriften fertig. das wird morgen aktualisiert.

Dennoch: Viel Spass beim Ansehen.

Friday, January 8

Im Land des Herrn der Ringe – Neuseeland 2009

Was haben wir hin gefiebert auf diesen Urlaub am Ende des Jahres in eines der schönsten Länder dieser Erde. Jeder bereitet sich unterschiedlich darauf vor, einige planen sehr genau wo und wann sie ihre Rast machen werden und andere, wie wir, fahren einfach drauf los. Das haben wir schon immer so gemacht und lässt uns einen immensen Spielraum bezüglich der Orte, an denen wir dann länger verweilen wollen. So auch dieses Mal; natürlich haben wir den Lonely Planet (Reiseführer) gewälzt um zu wissen, was wo ist etc. Selbstverständlich nutzen wir die Vorbereitungen, um unsere Outdoorkleidung aufzustocken, um somit auf jede Wetterlage vorbereitet zu sein. Außerdem haben wir im Voraus einen Campervan gebucht, in dem wir auf der Südinsel fahren wollen. Es kommen dann doch so ein paar Kleinigkeiten zusammen, die vorbereitet sein müssen.

Unsere Energie war absolut am Boden und unsere Nerven erschöpft vom vielen Arbeiten, so dass die Hinreise ein wenig strapaziöser war, als gedacht. Das Ankommen in Neuseeland begann mit einem ersten Scheck meiner Wanderschuhe bei der Einreise. Ich musste sie tatsächlich auspacken, da ich nicht angegeben hatte, dass diese im Gepäck sind. Das hätte mal eben 200 Dollar kosten können, wenn sie dann auch nicht sauber gewesen wären. Der Grenzpolizist befühlte die Sohle und krümmelte ein paar hängen gebliebene tote Erde ab. Dann gab es noch ein „DU DU“ und auch der Hinweis, dass das ab 2010 400 Dollar Strafe kosten wird. Der erste Schrecken vorbei.

Vom Flughafen dann zum Autovermieter, um den Campervan abzuholen, es blieben 30 Minuten, um das zu erledigen und aufgrund, dass es halb fünf Sonntagnachmittag war, haben wir dann die Camperstühle und einen Tisch gratis bekommen. Eine Flasche Wein von der netten Dame, die einfach nur nach Hause wollte gab es dann noch und dann sind wir losgerauscht. Noch einkaufen im Supermarkt und los. Das Wetter war sehr europäisch, Regen im Sommer.

In Akaroa, südlich von Christchurch, angekommen sollte es dann gleich um zweiten Schocker kommen. Die Straßen und Kurven sind ziemlich eng in Neuseeland, so dass man wirklich aufpassen muss, wo man fährt. Thomas hat uns gut zum ersten Ziel gefahren, aber einen entgegen kommenden Fahrer wohl etwas erschrocken, als wir mit unserem Camper um die Kurve kamen. Dieser ist dann gleich beinahe frontal in einen Zaun gefahren. Das Auto sah ziemlich hin aus und wir waren beide besorgt, dass wir auch gleich noch erste Hilfe leisten mussten. Dann jedoch stieg der Fahrer aus, der ziemlich betrunken war. Uns traf keine Schuld, dennoch blieb ein mulmiges Gefühl, da der Zaun- und Hausbesitzer keine Polizei rufen wollte.

Dann endlich den Campingplatz gefunden und erleichtert, dass wir hier bleiben können. Wie gesagt, wir hatten keine Campingplätze vorgebucht wissend, dass Weihnachten, Ferien und Jahreswechsel für Engpässe hätte sorgen könnte. Um das schon vorweg zu nehmen, wir sind überall untergekommen und mussten nicht wild campen, obwohl das auch gegangen wäre. Mit unserem Bus waren wir recht unabhängig, Dusche und Toilette waren diesmal mit eingebaut. So dass wir problemlos irgendwo hätten campen können. Die Toilette blieb ungenutzt, die Dusche kam zweimal zum Einsatz.

Wie auch immer. In Akaroa haben wir erstmal geankert, die klare und saubere Luft geatmet, eine wunderschöne Wanderung unternommen und die spezielle Atmosphäre im Ort genossen. http://neuseeland-journal.de/canterbury-highlights/akaroa.html

Unsere erste Wanderung zum Stony Peak war von Sonnenschein begleitet und stetigem Anstieg. Kurz nach dem Start kamen die ersten Hüftschmerzen, die sich beizeiten zu einer echten Herausforderung heraus kristallisierten. So ist das also, wenn die 40iger Grenze überschritten ist  Der Anstieg wurde immer mühsamer, aber ich wollte unbedingt weiter und hatte somit durch die Schonhaltung im Knie Schmerzen bekommen. Der Abstieg muss für den Beobachter kurios ausgesehen haben, denn zum Schluss bin ich rückwärts die Straße runter, die einfach nicht gerade werden wollte. Diese erste Wanderung hat mich dann ca. 2 Tage Ruhe gekostet, um die Schmerzen zu lindern und das Gehen wieder einigermaßen flüssig aussehen zu lassen. Mal abgesehen vom hinzu gekommenen Muskelkater.

Am Lake Tekepo http://de.wikipedia.org/wiki/Lake_Tekapo haben wir in den Hot pools gesessen, was der Linderung gut getan hat. Ein bisschen Voltaren und fit war ich wieder, wenn da nicht die heftige fünftägige Erkältung gekommen wäre. Ist denn das zu fassen? Schmerzen wurden zu meinem Wegbegleiter, dennoch habe ich soweit wie möglich alles mitgemacht. Ein Iceclimibing am FoxGlacier für 8 Stunden habe ich nicht machen können, da ich kaum Luft holen konnte. So haben wir es bei weniger schwierigen Wanderungen, die es dennoch ziemlich in sich hatten, belassen. http://de.wikipedia.org/wiki/Fox-Gletscher

Am Mt Cook haben wir die zweite Wanderung gemacht, die wir an der Schneegrenze abgebrochen haben aufgrund des Wetters aber auch wegen meiner Schmerzen. Dennoch sind wir 800 Höhenmeter gewandert. Eine wunderschöne Natur and Anblick belohnten uns für die Mühe. Am Fuße des größten Bergs in Neuseeland haben wir zwei Nächte gecampt und den absolut wunderschönen Sternenhimmel aus unseren Camper sehen und beobachten können. http://en.wikipedia.org/wiki/Aoraki/Mount_Cook

Unsere Reise begann in Christchurch in den Süden über Mt Cook zum FoxGlacier und Queenstown, wo wir in Glenorchy unseren nächsten Stop hatten und eine Jetboat Cruise gemacht haben. Zauberhafte Kulisse und sehr Herr der Ringe verdächtig. Hier wurden viele Szenen für den Film gedreht und natürlich schläft die Tourismusbranche nicht und bietet diverse Touren zu Drehorten an. Wir haben unsere eigenen Entdeckungen gemacht und genossen. Auf unserer Karte waren die Drehorte eingezeichnet und so haben wir uns auf die Spuren begeben und sind auf Vierradantrieb Strecken gefahren, die definitiv nicht für den Camper geeignet waren. Mussten das abbrechen, da die Fahrrinnen zu tief wurden. Die Jetboattour hat uns dann auf dem Wasser an zwei Orten an Szenen im Film erinnern lassen.

Queenstown ist die Stadt der durchgedrehten Attraktionen und für den, der es nicht wusste, die Stadt des Bungee Jumpings. Wir haben natürlich zugesehen und überlegt, es aber dabei belassen. Es war einfach zu viel los und zu viele Leute, die bereits in der Schlange standen, um den Sprung in die Tiefe zu wagen. Man kann ja nicht alles machen  Guckst Du hier: http://www.myvideo.de/watch/4634149/Bungee_Jumping_Neuseeland
Der älteste Springer war 94 Jahre alt!

Mein Reisetagebuch ist voll von Eindrücken und Orten, die wir bereist haben. Es erzählt auch davon, wie oft wir Neuseeland mit Perth verglichen haben und wir oft überrascht waren, wie liebevoll und gedankenvoll Restaurants und Cafes eingerichtet waren. Christchurch mit 400000 Einwohnern ist wesentlich belebter als Perth es jemals sein wird. Die Gastronomie hat einiges zu bieten und das Essen ist der Kracher!

In Queenstown mussten wir entscheiden, ob wir zum berühmten Milford Sound fahren oder in den Norden. Die Fahrt dorthin war eine Einwegstraße (ungefähr 300 km), also musste das ganze auch wieder zurück gefahren werden und lag nicht auf dem Weg. Wir entschieden noch einmal nach Neuseeland zu reisen und dann den Wanderweg über mehrere Tage zu machen und sind in den Norden weiter. FoxGlacier, bereits erwähnt und weiter Richtung Punakaiki. http://www.fotocommunity.de/pc/pc/display/17854165

In Punakaiki bot sich das Meer von seiner rauesten Seite, wir haben dort gut beobachten können, wie das Meer stetig daran arbeitet, die Küstenstruktur zu formen. Einfach gigantisch. Was aber noch überraschender war, war der Regenwald, der sich dort auftat. Im Leben habe ich nicht an Regenwald gedacht, wenn ich über Neuseeland gesprochen habe. An der Westküste regnet es doppelt so viel wie an der Ostküste der Südinsel. Das Klima ist eher subtropisch und bietet eine wunderschöne Waldlandschaft, durch die wir gewandert sind. Wir sind durch Flüsse gewandert und über Moos bewachsenen Steine zu einer Felsengrotte. Das herrliche war, dass wir uns keine Sorgen um irgendwelche gefährlichen Tiere machen mussten, denn die gibt es in Neuseeland nicht. So wurde diese Wanderung zu einer der Schönsten überhaupt.

Thomas hatte einen Wanderstock aufgetan, der uns bei der Durchquerung der steinigen Flüsse half. Auf dem Rückweg habe ich dann auch einen Stock gefunden, der nicht lange hielt und ich auf allen Vieren im Wasser landete. Was für ein Spaß!

Sylvester haben wir am Strand in Punakaiki bei einem selbst gemachten Lagerfeuer, Vollmond und Meeresrauschen verbracht. Wir haben all unseren Frust verbrannt und jedes Stück Treibholz benannt und ins Feuer geworfen. Wundervoll.

Unsere Reise hatte bereits die Hälfte hinter sich und führte in den Norden der Südinsel nach Picton. Wir wollten unbedingt noch die Fjorde und Scheren sehen und eine Kajaktour machen. Letztendlich haben wir mit dem Postboot diese Gegend erkundet, Leute von den einsamen Inseln wieder abgeholt, oder nur Post ausgetauscht oder andere Wanderer in die einsamen Gegenden gebracht. Natürlich haben wir das nicht gemacht, sondern erleben dürfen, in dem wir mit diesem Boot vier Stunden mitgefahren sind. http://de.wikipedia.org/wiki/Picton_%28Neuseeland%29

Am Ende haben wir noch zwei Tage in Christchurch im Hotel gewohnt, bevor wir dann nach Sydney geflogen sind und dort Großstadtatmosphäre geschnuppert haben.

Bilder werden bald folgen, müssen aber erst ausgewählt werden aufgrund der Masse an Bildern, die wir geschossen haben.

Euch allen ein gesundes neues Jahr!