Monday, October 23

Sonnenaufgang leicht gemacht

Für die Nordhalbkugel:
Im Osten geht die Sonne auf.
Im Süden hält sie sich Mittags auf.
Im Westen wird sie untergehen.
Im Norden ist sie nie zu sehen.


Das hat uns dieses Wochenende eine Menge Grübelei verursacht. So haben wir doch tatsächlich darüber nachgedacht, ob die Sonne in Australien auch im Osten aufgeht. Wie man sich doch durch einige Erdmitbewohner durcheinander bringen lassen kann.
Natürlich geht die Sonne auch in Australien im Osten auf. Aber im Norden hält sie sich Mittags auf. Wir sind auf der Südhalbkugel!!!
Für die Südhalbkugel:
Im Osten geht die Sonne auf
Im Norden hält sie sich Mittags auf
Im Westen wird sie untergehen
Im Süden ist sie nie zu sehen

Haialarm

Die Zeitung "The Australian" schrieb am 13. Oktober 2006, dass zwischen Mandurah (75 km südlich von Perth) bis zum Norden, den sogenannten "Two Rocks", bis zum 5. März 2007 die Sharks Patrol fliegt. Hubschrauber überwachen das Annähern von Haien während dieser Zeit in Gegenden, in denen Schwimmer, Surfer etc. bedroht sein könnten.
Im letzten Jahr gab es 12 Bereiche, in denen Haie den Schwimmern gefährlich nahe gekommen waren. 200o wurde ein 49jähriger Mann von Haien angegriffen und verstarb.
Thomas erzählte, dass am Samstag viele Menschen am Strand und im Wasser waren bis die Hubschrauber oder ein Hubschrauber aufgetaucht sind. Das ist wohl ein Zeichen dafür, dass sich Haie im Wasser tümmeln. So standen diese vielen Sonnen- und Meeranbeter am Strand und beobachteten wie der Hubschrauber über eine längere Zeit eine bestimmte Stelle im Meer im Blick behielt.
57 Haie wurden 2005 gesichtet. In Mullaloo am 17. Januar 20065 sogar ein sechs Meter langer weißer Hai (in Australien "white pointer" genannt).
Heute war Thomas bereits wieder im Wasser und nutzte den Rücken der Wellen, um sich treiben zu lassen und Spaß zu haben. Ich ziehe es derzeit in Gedanken vor, dies aus sicherer Entfernung, wenn ich in Perth bin, zu beobachten.

Friday, October 20

Der Abschied hat schon lange begonnen

Komm doch sagt der Morgen und meint den Abend.
Du holst mich sowieso nicht ein.
Denn zwischen uns liegen der Tag und die Nacht.


Ich habe mich auf den Weg gemacht und als suchende Wanderin bereits von einigen wenigen Menschen verabschiedet. Unvorbereitet und dennoch zu Tränen gerührt. Unwissend darüber, welche Bedeutsamkeit wirklich dahinter steckt.

Abschiede fallen in der Regel nie leicht. Der bleibende Wehmutstropfen ist der Abschiedsmoment an sich. Er lässt das Herz schneller schlagen und regt die Tränensäckchen zur Wasserproduktion an. Der erste durch Wasser verklärte Blick wird sodann vom Hirn wieder geschärft. Das Rationale holt sich die Macht über die Emotionale zurück. Schnell vorbei sind diese Momente.

Die Farben des Abschieds sind bunt und beginnen beim Weiß und enden beim Schwarz. Diese Farben am äußeren Rand gehören dazu, damit das Bunte in seinen Abstufungen herrlich kräftig sein kann. Der Abschied ist mit so viel Freude, Trauer, aber auch Wut, Enttäuschtheit und Ärger verbunden. Der Spiegel dieser Emotionen droht manchmal zu zersprengen.

Der leichte Abschied: ist für mich tränenlos, vielleicht ist ein bisschen Bedauern dabei, aber auch nicht mehr. Grundsätzlich bin ich in Gedanken eigentlich nicht beim Abschiednehmen, sondern bereits in einem anderen Film. Ich habe die Bühne innerlich bereits verlassen. In der Erinnerung wird er für mich blass bleiben, wenn er trotzdem dazu gehört hat.

Der einfach gemachte Abschied: gehört eher in die Kategorie Dunkelgrau, Schwarz. Hier grämen sich mein Ärger und meine Wut über all die hilflos unkompetenten Mächtigen mit ihren Stempeln, über all die sich besser findenden und selbstherrlichen Charaktere, die auch ein Wörtchen mitreden durften und irgendwie dabei ausgerechnet meinen Weg kreuzten mussten. Beziehungsweise musste ich ihren kreuzen und sogar dafür Geld zahlen. Ihre Unfreundlichkeit, Scheinhaftigkeit und Ungenügsamkeit mit sich selbst interessieren mich nicht mehr lange. Adieu!!!

Der mittelschwere Abschied: regt schon mal das Herz an und erhöht den Puls. Die Hände werden feucht. Es ist zweifelsohne eine Steigerung zum leichten Abschied. Hier werden sich meine frisch gesäten Samen der Zukunft mit dem Wachsen gedulden müssen. Die Abstufung der Abschiede hat nichts damit zu tun, wie lange ich die Person kenne. Auch eben erste gewonnene Kontakte mag ich ungern Lebewohl sagen. Na das tue ich ja sowieso nicht. Es gibt immer ein Wiedersehen!!!

Der schwere Abschied: steht mir noch bevor. Berlin – du wunderschöne Stadt – du wirst mir fehlen!!! Wenn ich das letzte Mal in Mitte spazieren gegangen bin, wenn ich das letzte Mal aus der Straßenbahn aussteige, wenn ich das letzte Mal das Haus verlasse und wenn ich das letzte Mal durch diese wundervolle Baumallee gefahren bin, sehe ich am Ende nur noch kurz das Stadtschild Berlin im Rückspiegel. Berlin steht für mich für so viel mehr, dass hier keinen Platz haben kann und soll. Sind es doch zu private Momente, die nur mir gehören. Berlin ich komme wieder – irgendwann!!!

Der aller schwerste Abschied: steht mir noch bevor. Und doch bin ich schon lange mitten drin:

F.: Ich sehe dich in den letzten Tag so oft mit dem Gedanken „irgendwann werde ich dir das letzte Mal hinter her sehen“ und mein Herz wird mir schwer. Es ist unbeschreiblich, was vor allem dieser Abschied bedeutet.

C: Solange haben wir gebraucht, zueinander zu finden und umso mehr habe ich mich gefreut, dass wir eine Chance dazu hatten. Ich bin so froh, dass wir Berlin an manchen Abenden gemeinsam erkundeten. Denkst Du manchmal noch an „das Salz“ ??? Ich werde es nicht vergessen.

S: Ich bin erleichtert, dass unsere Worte zueinander gefunden haben. Im letzten Jahr wäre dieser Abschied halsbrecherisch gewesen und hätte wohl ein langes Schweigen nach sich gezogen. Schicke mir das große R, wenn ich es brauche.
R: Ich habe es gehört. Du hast gesagt: "... wenn ich das Geld mal in den Händen halte..." Na ich hoffe, dass Du es eines Tages tun wirst und zwar bei uns zu Besuch. Bis dahin bleibe sportlich. Im April 2007 laufen wir wieder den Berliner Halbmarathon zusammen.

M: Ich muss Dir nicht sagen, dass ich weiß, dass Du jetzt kämpfen musst, um Deine Tränen zu verbergen. Ich tue es dennoch. Wenn Du schlafen kannst, kann ich es auch. Wenn Du wach wirst, werde ich es spüren. Wenn es Dir nicht gut, werde ich auch dann in Gedanken bei Dir sein. Unser Band ist so stark, unsere Intution so gleich und unsere Kaft so verbindend.

D: Spare Deine Kraft. Du wirst sie brauchen. Gib Deiner Trauer Worte. Bleibe stark, damit Deine Liebste davon zehren kann. Nutze die unsichtbaren „Fäden“ der neuen Kommunikation. Es gibt soviel mehr zwischen schwarz und weiß. Die Ungeduld habe ich von Dir, ich werde nicht vergessen, dass Du schon einen Tag vor dem Geburtstag Dein Geschenk verteilst. :-) Dein Suppenhühnchen!!!

Ich vermisse Euch jetzt schon.

Suchender Wanderer

Der Sommer legt seinen Umhang ab, die bunten Blätter symbolisieren den Wechsel. Zwei Jahreszeiten begegnen sich. Der Herbst ruft den Regen, damit der getrocknete Boden Flüssigkeit aufnehmen kann.

Die Menschen laufen hektisch im Regen von einem Ort zum anderen. Sie versuchen dabei nicht nass zu werden und berauben sich selbst einer erfrischenden Erfahrung. Nach dem Nass kommt das Trocken, so ist der Rhythmus, der einfach überschaubar ist. Niemand muss ernsthafte Konsequenzen fürchten. Außer? Vielleicht einem Schnupfen.

Die Schultern sind hoch gezogen, der Blick ist tief nach unten gerichtet, die Augen eng zusammen gekniffen. Kann man da noch etwas erkennen? Sieht man in diesen Momenten noch, wo der Weg hinführt? Die Bewegung im Alltäglichen ist vertraut und führt in der Regel immer wieder zum gleichen Ausgangspunkt zurück. Nur ein ungewohntes Hindernis kann dazu führen, dass die Orientierung aus dem Gleichgewicht gerät.

Der unbewusst Suchende wird sich winden und anderen Personen oder dem Wetter die Schuld an der Unterbrechung der Gewohnheit geben. Der bewusst Suchende verhält sich hingegen ganz anders. Er lässt sich absichtlich aus dem Rhythmus bringen, ohne in Panik zu geraten oder gar Schuldige zu suchen. Häufig übersieht er aber auch, was das für ein Kraftakt ist. Nicht jeder Mensch ist ein Gleichgesinnter, gar verständnisvoller.

Einsamkeit ist dabei ein häufiger und vertrauter Begleiter, weil es so wenig Menschen gibt, die Gleiches suchen und erfahren. Die Einfühlung dieser in den Suchenden gelingt nur in den aller seltensten Fällen. Der Versuch dazu häufig auch. Der Wanderer kann nur mit einem Gleichdenkenden intensive Gespräche suchen und darf auch mal jammern, ohne dass das gleich wertend kommentiert wird.

Der Wanderer darf auch mal Fragen stellen, die ungewöhnlich sind. Nur muss er damit rechnen, keine Antworten zu erhalten. Er muss auch in Kauf nehmen, dass Antworten lange Zeit brauchen, obwohl er manchmal keine mehr hat. Die Ungeduld macht den Kopf kribbelig und hoch sensibel.

Verlassen kann er sich auf gar nichts außer auf sich selbst. Das macht das Ganze noch intensiver und anstrengender. Hilfe bekommt er nur, wenn er sie sich holt. Kaum Jemand ist in der Lage mal schneller oder vorausschauender zu denken, als der Wanderer selbst, obwohl das Ziel der Wanderung bekannt ist.

Niemand kann er einen Vorwurf machen, nur sich selbst, Zeit vergeudet, zuviel erzählt und eingebracht, zu viel gehofft und erwartet zu haben. Und immer ist er in seinem tiefsten Inneren allein und mit sich.

Schöne Begegnungen hat er durchaus. Menschen, die das Alltägliche vereinfachen, das Bett betten, ein schönes warmes Essen kochen ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Diese Wärme tut dem Wanderer wohl, kann er dabei auftanken und seine Seele baumeln lassen. Die Seltenheit solcher Erlebnisse bestimmt, was in guter Erinnerung bleibt.

Wednesday, October 18

Die Elster - Magpie

Wir lernen nie aus und die Erfahrungen sowie Erlebnisse von Thomas füttern beinahe wöchentlich den Schatzkoffer des Lebens und bereichern uns ungemein.
Thomas fährt in der Regel mit seinem Fahrrad zur Arbeit durch einen Park. Regelmäßig wird er an einer bestimmten Stelle von Elstern attackiert. Der Sturzflug kommt von hinten und endet auf dem Helm (zum Glück). Nein nein, das ist nicht witzig, sondern ernstzunehmen. Thomas sagte, dass es echt bedrohlich ist.
Guckst Du hier...

Die meiste Zeit des Jahres sind ihre Angriffe nicht zu befürchten, aber für ca. 4-6 Wochen verteidigen sie ihre Gegend (August bis Oktober), in der sie die Nester haben, äußerst übermotiviert. Wenn man daran vorbei geht oder fährt (wie Thomas), dann wird man als Eindringling gedeutet. Was heisst das in der Realität? Die Elstern fliegen tief und warnen das andere Geschöpf der Natur damit. Gelegentlich kommt es dann auch zu pickenden Handlungen auf dem Kopf des Feindes.


Was sollte man in diesen Fällen tun?

  • den Bereich meiden, schnell gehen
  • andere Menschen warnen
  • die Elstern im Auge behalten und vorsichtig weiter gehen
  • Augen auf die Rückseite der Kopfbedeckung nähen, malen. Eine umgekehrt aufgesetzte Sonnenbrille würde auch helfen.
  • einen Regenschrim tragen oder irgendwas über dem Kopf (Plastiktüten gehen auch)
  • beim Rad fahren: vom Rad absteigen, nicht mit dem Stock schlagen (das erregt die Gemüter und Angriffslust)
  • den Stock als Abschreckungsmittel einfach nur halten, oder
  • eine rote Markierungsfahne am Rad abbringen

Bildquelle

www.calm.wa.gov.au/plants_animals/bird_magpie.html

Textquelle

www.nationalparks.nsw.gov.au/npws.nsf/Content/The+Australian+magpie

Monday, October 16

Macht der Stempel

Wenn man einen Stempel hat, dann ist man wer. Verfügt man dann doch über ausreichend Macht über Jemanden, der genau diesen Stempel benötigt. In Gedanken reiben sich einem die Hände, endlich mal wieder einer, der abhängig ist von meiner Laune und meiner Macht.
Dieses Spielchen muss ich nun seit mehren Monaten mit spielen. Die Regeln sind dabei so ungleich verteilt, dass ich mir jedes Mal wie ein Kind, ein Student, ein Bittsteller oder eine Bettlerin vorkomme, wenn ich einen Zug spielen will. Es ist unglaublich, was sich in unseren Behörden, Ämtern und öffentlichen Einrichtungen so alles tümmelt und Entscheidungsmacht hat.
Mittlerweile, kurz nach einem Anfall von Wahnsinn, habe ich zumindest einen Stempel ergattern können. Anders kann ich es gar nicht mehr bezeichnen. Obwohl erkämpft würde es doch wohl noch besser treffen. Leider (oder zum Glück) hatte ich keine Waffen und hätte (entschuldigt diese Gedanken) so manches Mal gerne eine in meiner Tasche gehabt. Ich kann so manch andere Person verstehen, die davon tatsächlich Gebrauch gemacht hat oder zumindest in einer anderen Art gewalttätig wurde.
Zumindest habe ich nun mehrere Stempel unter der übersetzten Studienordnung, die den Australiern mal zeigt, was wir hier alles so während der vielen Semester treiben; und auch mein Beleg dafür, was ich denn genau gemacht habe ist von vielen Stempeln verschönert. Die Certicates of Character trudeln allmählich ein, die ich mir zum Glück nicht so erkämpfen musste. Danke all denen, die mir einen guten Charakter bescheinigen. Alles muss noch kopiert werden, noch mal abgestempelt werden; diesmal vom Notar (findet mal einen Notar, der bezeugt, dass Person X der Person Y einen guten Charakter hat). Dank Eisi habe ich so Jemanden gefunden. Ohne Beziehung wäre dies ein aussichtloses Unterfangen.
Zwischendurch gaben die Guidelines/Richtlinien für die Anerkennung in Australien noch Folgendes zum besten: Alle bereits zertifizierten und beglaubigten Kopien müssen auch noch von der Botschaft gestempelt werden. Als ich das las, habe ich ernsthaft darüber nachgedacht, mein Streben nach offizieller Anerkennung aufzugeben. Habe mich sowieso schon lange gefragt, wann dieser Punkt kommt. Hier war ich so weit. Bei wieder klarem Gedanken habe ich dann doch erstmal nach Australien geschrieben und angefragt, ob das tatsächlich gemacht werden muss. Es gab nach ein paar Tagen und Nächten dann Entwarnung.
Das Papierpaket ist mittlerweile so groß, dass es die 5kg überschreitet. Alles muss in deutscher Sprache (beglaubigte Kopien) und in der Übersetzung (ebenfalls beglaubigt) eingereicht werden. Mein Lebenslauf will noch mit rein und es fällt mir schwer, mich in die Struktur der australischen Form (die selbstverständlich ganz anders als unsere ist) einzufinden. Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass ich meinen Aufenthalt hier in Deutschland verlängern muss, um wirklich alles zusammen zu haben. Gott sei dank meldet sich dann mein Hirn und gibt mir zu verstehen, dass ich mal locker bleiben soll und die viele Zeit auch in Australien damit verbringen kann, um mich selbst, meinen Marktwert, meine Qualifikation und meinen Charakter aufzupolieren.
Trügerisch verlockend, wie die schöne Kulisse im Park. Ich glaube, wenn ich es hier (in Berlin) nicht fertig bringe, dann wird das mein Lebensprojekt.

Trügerisch aber wunderschön



Brown Snakes

http://www.usyd.edu.au/anaes/venom/snakeimages/Dugite2.JPG

Unter dem angegeben Link kann man nun sehen, welche Schlange heute Thomas' Weg kreuzte.
Mit dem Bike unterwegs im Park auf seinen wochenendlichen Erkundungen dachte Thomas, dass ein großer Ast auf dem Weg liegt. Um so näher er kam musste er feststellen, dass sich dieses Objekt bewegte. Aus dem Ast wurde eine ca. 1,50 m lange Schlange, die, nachdem sie sich ebenso wie Thomas erschrocken hatte, das Weite suchte. Zum Glück.
Ein Parkranger erzählte Thomas, dass diese Schlange zu den giftigsten Australiens gehört und ihr Biss tödlich ist. Generell soll es wohl eine große Gefahr für Radfahrer sein, denn die Schlangen spüren keine Bodenvibration, wenn sich ein Fahrrad nähert und bleiben demzufolge an ihrem Platz. Sollte es zu einer bissigen Begegnung kommen hat man 15 Minuten Zeit, die über Leben und Tod entscheiden. Also immer ein Handy dabei haben und die Notrufnummer einspeichern!
In der Ausgabe der Schweriner Zeitung von diesem Wochenende war über einen Vorfall berichtet worden, bei dem ein Mann von einer Schlange fünfmal gebissen wurde, einen Herzinfarkt erlitt und zum Glück durch ein Gegengift gerettet werden konnte.
Man stelle sich mal vor, nicht nur einmal, sondern gleich fünfmal gebissen zu werden. Ich glaube, mein Herz würde auch einen Sprung machen und aussetzen.

Sunday, October 8






















Ca. 60 km von Perth entfernt schaffte es Thomas am Freitag noch gerade in den National Park. Es war bereits 16.30 und nur weil der Ranger noch vor Ort war, konnte Thomas noch in den Park. Die anderen waren bereits dort und haben ihr Zelt aufgeschlagen. Es ist Weinblütenfest im Avon Valley. Nach einer kurzen Irrfahrt durch das Gelände fand Thomas seine Gesellen und verbrachte eine Nacht im genannten Weintal in seinem Zelt. Aufgrund der Schließzeiten des Parks war es nach 16.00 nicht mehr möglich, irgendwo etwas zu kaufen (das tut man ja auch vorher). Eigentlich fehlten nur das Gas für den Kocher oder das Benzin für das Licht. Kurzerhand wurde die Benzinleitung des Autos angezapft, um das Grillen am Abend nicht platzen zu lassen. Not macht eben erfinderisch.

Camping im Avon Valley




Frühling




Sunday, October 1

30°

Die Frisur sitzt (nun ja, bei kurzem Haar nicht wirklich schwer, da braucht man nicht mal Drei-Wetter-Taft), der Frühling hat begonnen, alles blüht und fällt nicht braun vom Stamm (obwohl der Herbst wunderschön ist). Das Leben beginnt, der Atem haucht es hinaus, lässt die Knospen sprießen und die Farben frohlocken. Mit der Wärme kommt die Trockenheit, die lt. Thomas eine angenehme ist und von den Meeresbriesen etwas aufgelockert wird. Der Salzgeschmack des Meeres liegt in der Luft und lässt jeden dürsten. Ich habe den Zeitpunkt meines Fortgangs gut gewählt, von einem wunderschönen Herbst hier in den Frühling. Wenn ich im März im nächsten Jahr wieder komme, werde ich hier vom Frühling begrüßt. Ich gebe zu, dass mir das gefällt.
Hier ein paar Infos zum Klima:

Mountainbiking


Nächstes Wochenende wird Thomas erstmals mit seinem Bike und anderen sportlich Aktiven die Umgebung, die auch hügelig ist (ca. 45 Minuten entfernt von unserem Haus) erkunden. Von seinem letzten Wettkampf in Dunsborough sind Spuren an Armen und Beinen geblieben, die immer noch rötlich verfärbt sind und teilweise Bläschen schlagen (was ist das???).
Die Nachbarin wünscht mehr Kontakt, sie geht auch gerne surfen … Nun muss Thommy ran, nicht an die Nachbarin im engeren Sinne, sondern sie zur zweiten Surfstunde mitnehmen. Ich schmunzle.

Huntsman

Schon der dritte Eintrag zum Thema Spinnen. Thomas wollte es erstmal nicht erzählen, dann aber doch. Schlussendlich musste er heute wieder gewalttätig werden, um die ca. 8 cm große Spinne mit braunem Fell zu töten. Bei seiner Annäherung hat sie die Vorderbeine aufgestellt. Zum Glück ist sie nicht gesprungen. Ich bleibe gefasst. Auf jeden Fall werden die Tiere auch in der Wohnung größer. Thomas meinte, dass er sie schon gesehen hätte, aber da war sie eben noch viel kleiner. Diese Spinne hat er also unterschätzt. Zum Glück tun diese Huntsman-Spinnen keinem was. Lediglich die Scheu und Angst sowie der im Inneren aufkommende Ekel führen zu unkontrollierten Reaktionen. Ich würde erstarren oder den Raum nie wieder betreten oder jedes Mal alle Wände absuchen oder schnell weglaufen oder meinen Blutdruck spüren oder schreien. Ob ich die Courage hätte, so eine große Spinne zu töten, weiß ich nicht. Ich würde wohl auf Thomas warten und die Spinne im Zimmer einsperren.

Irgendjemand hat mal gesagt, dass man während der Nacht einiges an Kleintieren (natürlich unbeabsichtigt) verschluckt. Nur der Gedanke, dass ich nachts zum Wanderweg werde, macht mich doch etwas unruhig.
Schon der dritte Eintrag zum Thema Spinnen. Thomas wollte es erstmal nicht erzählen, dann aber doch. Schlussendlich musste er heute wieder gewalttätig werden, um die ca. 8 cm große Spinne mit braunem Fell zu töten. Bei seiner Annäherung hat sie die Vorderbeine aufgestellt. Zum Glück ist sie nicht gesprungen. Ich bleibe gefasst. Auf jeden Fall werden die Tiere auch in der Wohnung größer. Thomas meinte, dass er sie schon gesehen hätte, aber da war sie eben noch viel kleiner. Diese Spinne hat er also unterschätzt. Zum Glück tun diese Huntsman-Spinnen keinem was. Lediglich die Scheu und Angst sowie der im Inneren aufkommende Ekel führen zu unkontrollierten Reaktionen. Ich würde erstarren oder den Raum nie wieder betreten oder jedes Mal alle Wände absuchen oder schnell weglaufen oder meinen Blutdruck spüren oder schreien. Ob ich die Courage hätte, so eine große Spinne zu töten, weiß ich nicht. Ich würde wohl auf Thomas warten und die Spinne im Zimmer einsperren.

http://www.amonline.net.au/factSheets/huntsman_spiders.htm

Westcoasteagle gegen Sydney …

Das Wochenende ist ein langes, denn am Montag ist in WA frei. Es ist Feiertag – Queen Elisabeth-Day. Nebenbei sei erwähnt, dass Feiertage, die auf das Wochenende fallen grundsätzlich am Montag nachgeholt werden. Es gibt dann einen Tag frei, wenn Sonntag Feiertag ist. Damit hat man ca. 10 Tage mehr frei, zusätzlich zu den im Schnitt 20 Urlaubstagen, die einem zustehen, wenn man in Arbeit ist.
Wie soll es anders sein. Thomas hat das Wochenende wieder etwas vor und sucht weiterhin die Gemeinschaft. Am Samstag haben die Footballer (also nicht Fußballer) gegen Sydney gespielt und mit einem Punkt Vorsprung gewonnen. Beim Barbecue und selbst gebrauten Bier lässt sich so ein Nachmittag schon mal gut verbringen. Auch dabei lernt man immer wieder neue Leute kennen. Die Herzlichkeit, die Thomas entgegen schlägt, ist beeindruckend. Viele fragen woher er ist und interessieren sich sogar dafür, ob er aus dem Westen oder Osten stammt. Einige waren selbst schon in Berlin. Es ist nachvollziehbar, dass man bei diesem Interesse gut in den Kontakt kommt. Viele fragen dort schon nach mir und was ich machen werde, wenn ich da bin. Zugleich merken sie in den Gesprächen an, dass ich sicher Arbeit finden werde. Ich bleibe gespannt.

Probezeit

Lasst uns einen trinken. Thomas hat es geschafft und rückgemeldet bekommen, dass er bleiben darf und soll. Thommy, ich gratuliere Dir. Das, was Du bisher geleistet hast ist unglaublich und Du darfst stolz sein, es bis hierhin so gut geschafft zu haben. Prost. Ich habe den Sekt schon kalt gestellt und die Gläser in der Hand.
Der Monatsabschluss in der Firma war wieder so gut, dass abends Pizza und Bier mit den Mitarbeitern geteilt wurden. Schöne Geste, alle zumindest per Essen daran teilhaben zu lassen.

Jackpot

Deutschland zockt. 26 Millionen im Jackpot. Ein Lottospieler wird eher vom Blitz getroffen, als das er im Lotto gewinnt. Warum tippen wir dann trotzdem? Na ist doch klar, einmal all seine Träume erfüllen. Einige haben wahrscheinlich auch die naive Vorstellung, dass sie selbst Träume erfüllen können, die eher von immaterialen Dingen bestimmt sind (ist das wirklich naiv?). Habt Ihr schon mal darüber nachgedacht: was wäre wenn…? Was wäre, wenn Du/Ihr ein Millionengewinn einstreicht? Ich stelle mir das ungefähr zweimal im Jahr vor und das bringt mich in so eine Energie, die die Glückshormone kaum noch räsonieren kann. Unglaublich, was da im Inneren ausschließlich per Vorstellung passiert. Übrigens habe ich auch mal getippt. In Gedanken habe ich schon das Haus am Meer in Australien, meine ganze Familie versorgt und dem ganzen Anerkennungskram den Rücken gekehrt. Zumindest habe ich dadurch einen Moment der Leichtigkeit. Mittlerweile weiß ich, dass die Zeit dafür noch nicht gekommen.
Es ist mittlerweile zu einer Strapaze für mich geworden, den perfekten Anspruch an das ultimative Transscript zu erreichen. Ich träume schon davon, wache morgens damit auf und gehe abends damit ins Bett. Am Mittwoch will ich da einen Stempel drunter sehen, egal von wem, Hauptsache ein Stempel. Dann kann ich endlich die letzten verbleibenden Wochen für anderes nutzen.