Thursday, April 2

Nachrichen aus der Anstalt des Lebens

Gestern ist unser Counselling Service angerufen und gebeten worden, den Klienten, von dem ich kürzlich berichtet habe, einzuladen und zu prüfen, welche Gefahr er darstellt. Es gab eine Situation an der Uni, die die Mitarbeiter in Aufregung und Angst versetzt hat. Alarm! Der Klient ist verbal aggressiv geworden. Da ich die letzte war, die ihn gesehen hat, bin ich gebeten worden, ihn zu kontakten und irgendwie zu uns zu lotsen. Mein Chef sagte, dass er einer weiteren Eskalation aus dem Wege gehen will und nicht gleich mit der Security anwesend, wie gefordert, ein Gespräch machen will. Er meinte es würde besser so sein und de eskalierend. Sagte dann aber noch, dass wir den Klienten an diesen Tag, gestern, nicht mehr sehen könnten, da er zum Zahnarzt müsste. So etwas macht mich sprachlos. Er wollte also, dass der Klient dann einen Tag später kommt. Das war der heutige Tag. Ich musste dann klar stellen, dass ich das nicht machen kann, da ich am Vormittag ein Training durchführen musste und am Nachmittag eine Mediation. Letztendlich hat es eine andere Kollegin übernehmen müssen, wärhend die Security Leute und unser Chef in seinem Büro gewartet haben. Ich frage mich wirklich, ob der manchmal auch denkt. Zum guten Schluss ist der Klient dann doch in der Psychiatrie unter Begleitung von security und unserem Chef gelandet.

Ich bin auf drei Wochen im Voraus ausgebucht und habe sehr viel mit Trainings und Mediationen zu tun. Es ist ein Wahnsinn, was die Leute alles so ertragen müssen. Ich könnte Bücher schreiben. Die aktuelle Mediation ist recht gut verlaufen, nachdem die erste Sitzung am vergangen Montag ziemlich emotional war. Die beiden haben sich derart beschimpft und bedroht, dass ich dachte, ich müsste die Mediation stoppen. Wie im Kindergarten. Die beiden Herren sind wieder gekommen zur zweiten heutigen Sitzung. Der Konflikthält sein neun Jahren ihr Arbeitsleben in Atem. Heute habe ich dann einen kompletten neuen Ansatz angewendet und bin methodisch anders heran gegangen. Ich war erleichtert, nachdem wir die zwei Stunden geschafft hatten und froh, dass ich diese Methode gewählt hatte. Mal sehen, wie es am Ende ausgeht.

Die Trainings mit den Mitarbeitern zum Thema Konfliktmanagement laufen hervorragend. Hier schwimme ich in meinem Element und das genieße ich voll und ganz.

Eine Klientin, die überaus gestresst ist, nicht mehr schlafen kann und sich emotional überhaupt nicht mehr regulieren kann, berichtete gestern wie sie die Technik der Three Blessing anwendet. Sie war wesentlich besser drauf und hatte tatsächlich meine Empfehlung umgesetzt. So hat sie auch erzählt, dass sie bereits am Tag besser wahrnimmt, was gut läuft. Das wiederum macht sie sich bewusst und freut sich dann auf den Abend, diese positiven Erlebnisse in die Tagesreflektion aufzunehmen. Klasse.

Die Weiterbildung, die ich kürzlich gemacht habe zu einem speziellen therapeutischen Ansatz versuche ich so oft ich kann anzuwenden. Und ich genieße es, wenn ich sehe und höre, wie es funktioniert. Aus diesem Workshop ist die Idee zu einer Pilotstudie entstanden.

Wir wollen die Effektivität dieser Therapie im Kontext des Studentencounsellling untersuchen. Es gibt eine Organisation, die Forschungsmittel zur Verfügung stelllt und das ist ein guter Anlass, dieses Projekt zu verwirklichen. Die ersten Treffen sind bereits gelaufen und ich blicke gespannt darauf, wie wir das umsetzen werden.

Während der Fortbildung ist ein weiterer Konatkt zu einer der TN entstanden, der per email fortbesteht. Sie ist sehr interessiert, an meinem ostdeutschen Hintergrund, den ich zum ersten Mal sehr ausführlich im Englischen zum Besten gebe. Interessant, dass alles in einer anderen Sprache zu tun und damit eine besondere Art der Distanz zu erleben.

Durch die TN an dieser Weiterbildung sind mir viele Dinge klar geworden und ich habe irgendwie ein Ankommensgefühl gespürt, was die therapeutische Richtung anbelangt. Ebenso habe ich gedacht, dass ich gefunden habe, wonach ich so lange gesucht habe. Es war wie ein home coming. Die narrative therapie ist ein Ansatz, der in Australien entwickelt wurde und im Bereich des Counselling für Aboriginies von der Krankenkasse bereits anerkannt ist. Interessanterweise ist das noch nicht auf die Allgemeinheit übertragen worden. Deswegen wird auch unsere kleine Pilotstudie einen Beitrag dazu leisten.
Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese wundervollen Chancen niemals bekommen hätte, wenn ich nicht nach Australien gezogen wäre. Ich will mein Wissen in diesem Bereich ausbauen und die notwendigen therapeutischen Skills entwickeln. Das wäre definitiv etwas, was ich aus Australien mitnehmen könnte und in D anwenden könnte. So ergibt im Moment vieles einen Sinn und es ist ein schönes Gefühl, das erleben zu dürfen.

Wednesday, April 1

Happy Birthday

Was wir Dir wünschen:

Mut, Gesundheit, Kaft und Energie, wundervolle Momente der Achtsamkeit, Erfolg und Ausdauer.

It is Birthday time again! Celebrate and enjoy!