Monday, August 2




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Sister und Ralf in Perth 2010, oder GIBT ES HIER AUCH BRATWURST?

Geschichte. Wieder seid Ihr gegangen. Traurigkeit beherrscht den Alltag fuer die naechsten Tage, bis sich die Emotionen wieder legen und einigermassen kontrollierbar werden. Traenen des Abschieds sind geflossen, die weh tun, aber auch dem Druck nachgeben, um den Schmerz einigermassen ertragbar zu machen.

Ihr Lieben, danke, dass Ihr hier bei uns wart, ein Stueck unseres Lebens hier in Perth mit gelebt habt und Euch eingelassen habt auf das kilometer lange Fahren. Am 24. July 2010 sah alles so rosig und aufregend aus. Ich habe sogar noch Unkraut gezupft, an Stellen, die Ihr gar nicht gesehen habt. Und das alles nur, um meine Vorfreude im Zaum zu halten und nicht komplett auszuticken. Das Herz hat in Aufregung geschlagen, die Nachbarin geschmunzelt, ueber die Dinge, die ich noch kurz vor Eurer Ankunft gemacht habe. So sollte es sein und alles damit rundum schoen, damit Ihr Euch wohl fuehlen konntet, hier bei uns.

Und dann endlich war es so weit, Euch vom Flughafen abzuholen und, um eine der schoensten Wochen in unserem Leben gemeinsam zu verbringen. Euer Flieger landet mit nur wenigen Minuten Verspaetung und wir sehen Euch beim Aussteigen zu und nehmen Euch in den Arm beim Verlassen der Sicherheitszone. Endlich! Nach 4 Jahren kommt Ihr beide ZUSAMMEN zu uns zu Besuch. Worte koennen die Freude gar nicht fassen.

Am Meer, und wieder das Meer, unseren ersten gemeinsamen Kaffee im YELO getrunken und uns gefreut, dass nun eine Woche Urlaub vor uns liegen. Den ersten Abend haben wir mit Thomas Kochkuensten und Euren Erzaehlungen ueber die ersten beiden Wochen in Australien ausklingen lassen. Oh Wunder, meine Sister im Schnorchelmontur am Great Barrier Reef.

Sonntag schon ging es aufs Rad, um Thomas uebliche Radstrecke zu erkunden und damit auch schon ein wenig Sightseeing in Perth. Sister und ich haben es etwas ruhiger gemacht, Fruehstueck im Buchkaffee und ein Spaziergang in Swanbourne sowie die Art Gallery in Perth besucht. Zum Nachmittag wieder vereint, erste Kraefte eingesetzt und am Abend im Breakwater in Hillarys Bier getrunken. Boote, die die Augen leuchten lassen und Preise, die unser Geldbeutel einfach nicht hergeben will.

Die Woche war voll gepackt mit diversen Fahrten, nach Fremantle, in den Sueden bis nach Yallingup ueber Busselton und Australind zurueck. Wale gesehen, bevor die erste laengere Tour zu Ende war. Erschoepff, aber voll getankt mit Eindruecken, haben wir diesen Tag ausklingen lassen. Die neu gekaufte Badehose hat in Bunker Bay ihre Dienste geleistet, wenn auch etwas zu gross.

Fremantle hat mit einem langen Spaziergang gepunktet, einer Begegnung mit zwei aelteren Herrschaften, die vor 50 Jahren eingewandert sind, fuer eine nette Begegenheit gesorgt, ein Bier im Little Creatures fuer langes Warten auf ein bestelltes Brot unruhig werden lassen und ein eher ungewohnter Geschmack des Essens hat den Kurzbesuch in Freo abgerundet.

Unsere Fahrt in den Norden zu den Pinnacles und zu den Duenen in Lancelin, von teilweise heftigem Regen begleitet, hat uns Spass gemacht, da Thomas auch frei hatte und wir unglaublich herrliche Landschaften bewundern durften. Das Licht einzigartig und die Stimmung weit entfernt vom Alltag. Fish und Chips und Lobster am Thirsty Point, wenn auch windig, dennoch kurzweilig. Das Auto durch eine Megapfuetze gefahren und auf dem Foto festgehalten - was fuer ein Spass. Und das Blitzen in Euren Augen. Geschafft zurueck an diesem Tag und mit vollmundigen Wein und Essen im Stehen abgerundet.

Katmandu hat es Ralf schon in Fremantle angetan und dann gelockt. Ikea konnte nicht ausgelassen werden, um endlich vernuenftige Abzieher fuer die Dusche zu erwerben.

Das ECHOS war ein highlight und wird in Erinnerung bleiben. Gongmeditation mit kalten Fuessen und unglaublich intensiven Erfahrungen haben einen der letzten Tage zu einem besonderen Erlebnis gemacht.

Und dann kam das Wetter. Die Sonne und 24 Grad, flaches Meer mit durchaus kraeftigen Wellen frohlockten, um die Abschiedsstimmung zu versuessen. Einfach abschalten und weg vom Schmerz und Alltag. Ein Softeis in allerletzter Sekunde und das Bewusstwerden, dass alles nun schon wieder zu Ende ist.

Eine Woche voller unterschiedlicher Unternehmungen, am Tage wie am Abend. Musik in der Fremantle Lounge, Seth Lowe macht den Abend musikalisch, die Cocktails in der Kitschbar lassen zu wuenschen uebrig, der Blick auf die heiss gekleideten Maedels in Leerderville machen das wieder wett und lassen staunen. Der Red Hering tischt auf und sorgt fuer weitere Augenweiden und Gaumenschmauss. Manchmal mussten wir uns muehen, trotz Dunkelheit und vorgerrueckter dunkler Stunde vor die Tuer zu gehen. Hinterher hattes es sich immer gelohnt.

Und so vieles im Detail. Morgens mehr Bewegung als sonst, Toilettenspuelung geht, da ist doch wer, das Licht wird ausgeknipst, die Klimananlage angemacht, das Fruestueck steht schon auf dem Tisch, die Kaffeemaschine holt auch den letzten aus dem Bett, die fruehe Dunkelheit laesst uns alle muede werden, das Garagentor geht, die Schuhe und die warmen Socken, die Waesche auf der Leine und der viele Wein in der Kammer. Der Spueler von Zauberhand geleert und das Stuebchen geputzt. Da war doch wer.

Gemeinsamkeit und Verbundenheit der besonderen Art fuer eine Woche. Ein unbezahlbares Program und dennoch geleistet. Danke fuer diese schoene Zeit.

Bratwurst haben wir nicht geschafft. 'Nen bisschen mussten wir euch vorenthalten, damit Ihr noch einmal wieder kommt :-)