Sunday, January 25

Wider der Faulheit

11.30 am, die Sonne scheint, Laufen ist auf dem Program, egal wie heiß es ist. Dank guter Ausrüstung und einem Wasserrucksack sind 5 km gut zu schaffen. Raus aus der Fauheit, rein in die Bewegung. Keine Gande mehr der Bewegungsarmut. Beim Laufen frage ich mich, ob sich wohl schon mal jemand die Mühe gemacht hat, um die Kraft auszurechnen, die man für die Überwindung der eigenen Schallmauer bentötigt. Sicher nicht. Denn, wenn ich wüsste, wieviel das wäre würde ich gar nicht erst los laufen. Da müsste ich wohl erst ein anderes Fitnesstraining veranstalten. Da das ganze eine rein mentale Arbeit wäre, lass ich die Finger davon, weiß ich doch wie anstrengend das ist. Und am Ende ist der Tag vorbei und ich habe keinen Zeh bewegt.

Eine Schlange kreuzt meinen Weg und signalisiert, dass ich nicht die einzige bin, die diesen hohen Temperaturen den Rücken kehrt und sich nicht darum schert, wie wenig Schatten es um die Mittagszeit gibt. Nämlich gar keinen. Ein kurzer Adrenalinstoß, etwas anders, als wenn mir ein Hund begegnet wäre und schon die Reue im Kopf, mal wieder das Handy zu Hause gelassen zu haben. Das nächste Mal kommt es gleich mit in den Rucksack.


Förderliche Elemente meinen es diesen Wochenende gut. So hat Thomas ein neues gebrauchtes Surfboard, mit dem er noch schneller sein kann bekommen und ich eine mannshohe Leinwand. Es ist mal wieder so weit, die Farben auszupacken und der Kreativität freien Lauf zu lassen. So entsteht ein Werk, dass zum ersten Mal nicht am ersten Tag fertig wird, sondern meine Ideen ein paar Tage beanspruchen wird. Schon jetzt weiß ich, nachdem ich endlich alle bunten Farben verbraucht habe, dass nur noch Schwarz und Weiß helfen können. Ich habe entschieden, dieser "kreativen" Endauswahl zunächst Vorrang zu geben und bin mit ersten Ergebnissen zufrieden. Diese Entscheidungen in der Farbwelt bringen mich durcheinander und stimmen mich nicht zufrieden. So tauche ich ein in die Variation von Weiß- und Schwarztönen. Denn selbst diese Farben lassen doch ein Spektrum von Helligkeit und Dunkelheit zu.

So oft beklage ich mich über dieses rationale Schwarz-Weiß Denken bei anderen, entweder oder, oben oder unten, ja oder nein. Was machen eigentlich Farbenblinde, die z.B. nur diese Farben sehen können, weil es rein physisch gar nicht anders geht? Interessant wäre doch, ob sich da eine Verbindung zwischen dem sogenannten rationalen Denken herstellen lässt. Das will ich recherchieren.

Saturday, January 17

Feuer























http://www.news.com.au/perthnow/

Eine Feuer, dass wahrscheinlich gelegt oder zumindest fahrlässig durch was auch immer entstanden ist beginnt am Freitag morgen sich auszuweiten bei ziemlich starken Wind und 40 Grad Hitze. Eine riesen Rauchwolke erhebt sich am Himmel, als ich an diesem Tag zur Arbeit gefahren bin und auf dem Rückweg am Nachmittag war der Brand immer noch nicht gelöscht oder im Griff. Von dem Freeway in Richtung Norden konnte man das Feuer lichterloh brennen sehen. Ein Wunder, dass nicht diverse Auffahrunfälle passiert sind, denn jeder war beim Fahren mit Blick auf das Feuer abgelenkt. So sind wohl ca. 20 ha von 400 ha abgefackelt. Im Norden von Perth, im Yanchep Nationalpark brennt es ebenso und ist kaum zu bannen. Dort sind 6000 ha abgebrannt. Für alle die, die schon einmal hier waren, das ist der Park, wo man die Koalas sehen kann. Und so brennt es auch im Süden von Perth. Der Sommer ist da und mit ihm die vielen unzähligen Brände, die in diesen Tagen "normales" Tagesgeschäft der Feuerwehr sind.

Der Kingspark gehört zu den Attraktionen von Perth und liegt ziemlich im Herzen dieser Gegend. Hier wurde letzte Jahr der Bottletree eingepflanzt, der im Norden Westaustraliens verwurzelt wurde. Ich habe darüber im Blog geschrieben. Wie sich der Brand auf diesen Bereich des Parks ausgewirkt hat, weiß ich nicht. Diese Gegend wie auch der Botanische Garten sind wohl, glücklicherweise, unversehrt geblieben. Das Ausmaß wird sich zeigen, wenn der Rauch verzogen ist.


Monday, January 12

Routine

Das neue Jahr hat uns in seinen Armen aufgefangen und gibt Struktur.

Wie langweilig wäre es, wenn wir nicht arbeiten müssten? Was würden wir stattdessen tun? Oh, ich hätte da schon ein paar Ideen. Die aber wiederum sterben bereits, nachdem sie einmal ausgesprochen sind, denn die "Not" ist nicht groß genug, um sie in die Praxis umzusetzen. So bin ich mit einigen Geschäftsideen nach Perth zurück gekommen und wollte schon diverse Dinge ausprobieren. Was für eine unglaubliche Energie, die auf Reisen entsteht und dann leider wieder verpufft. Liegt das nur am Alltag oder tatsächlich daran, dass es kein wirkliches Muss gibt?

Morgen gehe ich wieder arbeiten und nehme mir strengstens vor, zumindest die Feierabende zu nutzen für Sport und Erholung. Mal sehen, wie sich das einbetten lässt und wie der Wille stark bleibt und sich nicht wieder unterkriegen lässt. Wer dominiert hier wen?

Aus professioneller Sicht weiß ich, wie man bewusst Einfluss auf das Handeln nehmen kann. Und es ist immer wieder interessant, wie schwer das umzusetzen ist. Dinge erhalten eine unglaubliche Macht, ohne das sie diese Bedeutsamkeit verdienen würden.

Einfach nur durch eine Routine und Gewohnheit.

Wie ist das wohl im Alter, wenn man nicht mehr arbeiten muss. Ein erheblicher EInfluss auf das Leben versinkt. Einfach so. Und dann kommt es darauf an, was man daraus macht. Manche gehen beinahe täglich zum Arzt und haben damit eine andere neue Struktur und so manch einer sicherlich jemanden zum Reden.

Die Zeit, dieser Form des Gestaltens vorzubeugen ist JETZT. Und das will ich mir bewusst halten. Wenigstens das soll gelingen und wenn es nur Gedankenkonstrukte sind.

Wednesday, January 7

Moment mal und über das Essen

Momente scheinen keine Ahnung zu haben, wie bedeutsam sie sind.


So oder etwas abgewandelt springt mir dieser Spruch in die Augen, als ich den Brief meiner Schwester zum Wieder mal Abschied öffne.


Es hieß „adieu“ sagen in Abschnitten und war damit keinesfalls einfacher für uns alle. Der Schmerz des Gehens und der Schmerz des Verlassen werden – beides erzeugt ein so unwohles Gefühl, dass es kaum auszuhalten ist.


„Warum tue ich mir das an?“ Diese Frage beanspruchte meine Synapsen und ließ sie zum Dauerlauf starten ohne eine befriedigende Antwort und ohne ein klares Ziel.


Zurück zu den vielen, manchmal unscheinbaren Momenten während meines Aufenthaltes in Deutschland.


Wir haben gelacht, gegessen, gesungen, gelesen, gequatscht, gesportelt, geschwommen, geschwiegen, gegessen sowie gelauscht, geguckt, genossen, und zwischendurch wieder gegessen.


Wie viel Kilo kann man in ca. 3 Wochen über den Mund und an Gewicht zunehmen? So oft haben wir uns das gefragt. Wie es sein kann, dass die Hosen plötzlich stremmen oder das Bücken immer schwerer fällt. Bei der Schneeballschlacht beim Formen des Schnees außer Atem gekommen und noch anstrengender war die damit verbundene Schlacht im Schnee.


Im Radio stellten sich ein paar schlaue Köpfe die gleiche Fragen und fanden, dass ja sogar eine Flasche Wasser zu 1 kg Gewichtszunahme führe oder führen könnte, während eine Schokolade ja nur 100 g mehr auf den Hüften bewirken würde. Bedeutet das nun lieber weniger trinken und mehr Schokolade essen? Mir gefällt dieser Denkansatz. Und das ist ja das Problem.


Was haben wir alles getan, um den eigenartigen, wenn auch nicht wirklich überraschenden Folgen des Essens vor, während und nach Weihnachten zu entkommen. Laufen täglich und wenn es auch nur einmal am Tag war; Aquabiking im Ganzen dreimal. Schwimmen um der Cellulitis an den Kragen zu rücken. All das hat lediglich offenbart, dass das Tauchen ohne Luft auch schon mal einfacher war.


Der Bauch sieht nun aus wie schwanger und ist es auch. Nur leider mit Fettpolstern die sich angesetzt und es sich gemütlich gemacht haben. Das wird wirklich ein hartes Stück Arbeit.


Was rede ich da, wenn ich Sister’s Worte erinnere bezüglich des Bauchspecks, das mehrere Dürreperioden ohne Verluste überleben würde. Na dann „Sport frei“ oder doch besser „Guten Appetit“?


40 Grad und mehr Temperaturunterschied erleichtern es nicht gerade, an sportliche Aktivitäten zu denken. Sogar das Hirn wird faul, wie soll sich der Körper da aufraffen?


Wie immer hilft die Hoffnung und rettet einen von diesem unbeschreiblichem Unwohlsein; wenn auch nur für einen Moment. Und dann wird es gefährlich, denn solche Momente verlocken wiederum zur weiteren unkoordinierten Essenseinnahme.


Zurück im weltbesten Bett der Welt und in Erinnerung an die zurück liegenden Wochen bei klimatisierter Luft und künstlicher Kühle, versuche ich einzuschlafen.


Die erste Nacht in Perth steht bevor und verspricht unruhig zu werden. Was mache ich hier (Frage 1) und wie werde ich meine Polster los (Frage 2)?


Ich vermisse Euch!!!