Eine Schlange kreuzt meinen Weg und signalisiert, dass ich nicht die einzige bin, die diesen hohen Temperaturen den Rücken kehrt und sich nicht darum schert, wie wenig Schatten es um die Mittagszeit gibt. Nämlich gar keinen. Ein kurzer Adrenalinstoß, etwas anders, als wenn mir ein Hund begegnet wäre und schon die Reue im Kopf, mal wieder das Handy zu Hause gelassen zu haben. Das nächste Mal kommt es gleich mit in den Rucksack.
Förderliche Elemente meinen es diesen Wochenende gut. So hat Thomas ein neues gebrauchtes Surfboard, mit dem er noch schneller sein kann bekommen und ich eine mannshohe Leinwand. Es ist mal wieder so weit, die Farben auszupacken und der Kreativität freien Lauf zu lassen. So entsteht ein Werk, dass zum ersten Mal nicht am ersten Tag fertig wird, sondern meine Ideen ein paar Tage beanspruchen wird. Schon jetzt weiß ich, nachdem ich endlich alle bunten Farben verbraucht habe, dass nur noch Schwarz und Weiß helfen können. Ich habe entschieden, dieser "kreativen" Endauswahl zunächst Vorrang zu geben und bin mit ersten Ergebnissen zufrieden. Diese Entscheidungen in der Farbwelt bringen mich durcheinander und stimmen mich nicht zufrieden. So tauche ich ein in die Variation von Weiß- und Schwarztönen. Denn selbst diese Farben lassen doch ein Spektrum von Helligkeit und Dunkelheit zu.
So oft beklage ich mich über dieses rationale Schwarz-Weiß Denken bei anderen, entweder oder, oben oder unten, ja oder nein. Was machen eigentlich Farbenblinde, die z.B. nur diese Farben sehen können, weil es rein physisch gar nicht anders geht? Interessant wäre doch, ob sich da eine Verbindung zwischen dem sogenannten rationalen Denken herstellen lässt. Das will ich recherchieren.