Sunday, December 24

Weihnachten im "Outback"

Trotz der zivilisierten Umgebung hatten wir keinen Handyempfang mehr. Dann sagen wir immer, jetzt sind wir im Outback. Obwohl das nicht stimmt. Egal, auf einmal fehlt etwas, was beinahe "lebenswichtig" geworden ist.

Unseren Heilig Abend haben wir in Albany verbracht. Um 17.30 sind wir zuällig an einer evangelischen Kirche vorbei gekommen und sahen, wie die Menschen hinein gingen. Konten wir mit unseren kurzen Hosen auch rein? Klar, jeder war willkommen und wurde am Eingang vom Pastor begrüßt. Was uns wohl erwarten würde. Ein Krippenspiel sollte aufgeführt werden. Das kleine Programm versprach Kurzweiligkeit, eine Mischung aus Krippenspiel und Liedersingen. Der Pastor kam erst am Ende zu Wort und sprach alle seelig.

Ganz anders als wir es kennen, erlebten wir die Aufführung der Geburt von Jesus. Alle mitwirkenden Akteure wurden zunächst vorgestellt. Eine junge Frau führte mit ihrem Charme und ihrer Leichtigkeit durchs Programm. Sie las einen Abschnitt aus dieser Geschichte vor und die Akteure spielten die Situation dann nach. Keiner von ihnen musste etwas sagen. Somit konnten viele kleine Kinder mitwirken, die den Text nicht auswendig lernen mussten und blamiert wurden, wenn sie diesen vergessen hatten. Zwischendurch wurden Weihnachtslieder gesungen.

"Silent Night" war das einzige Lied, das wir kannten. Hier schwappten unsere, vor allem meine, Emotionen über und schlugen wie Wellen über mich zusammen. Ich konnte nicht mal mit summen, so fest saß der Kloß im Hals und trieb mir das Wasser in die Augen.

Als das Krippenspiel zu Ende war, wurden alle anderen Kinder gebeten, nach vorne zu kommen und zusammen die Krippe aufzubauen. Am Ende saßen sie dann dort alle zusammen und lauschten den abschließenden Worten des Pastors.

Nach einer halben Stunde war der Weihnachtszauber vorbei, die Tränen getrocknet. Draußen an der Tür noch ein Handdruck vom Pastor und dann wieder weiter.

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