Saturday, August 12

Emotionen

Ich befinde mich in einer langen Abschiedsphase (beruflich wie privat). Die zunächst bereits eingestellte Distanz zu allen noch beruflichen Erfordernissen für die letzte Zeit ist aufgeweicht und nimmt die Nerven in Anspruch. Viele Kollegen sind bereits in Kenntnis gesetzt, dank meiner Information oder des Buschfunks. Einige Klienten werden informiert. Es ist noch gut Zeit, all dieses in Ruhe zu Ende zu bringen und Aufgaben zu übergeben. 10,5 Jahre in einer Firma neigen sich dem Ende und wollen erinnert werden.
Ich wundere mich immer wieder darüber wie es mir gelingt nach außen eine Ruhe auszustrahlen, die nicht wirklich ein Abbild meines Inneren darstellt. Die Erwartungshaltung vieler Freunde, aber auch der Familie „Das schaffst du schon“ führt eher dazu, mich immer mehr ins Schneckenhäuschen zurück zu ziehen und weniger über meine wirklichen Gedanken zu berichten.
Thomas ist beruflich stark eingebunden; Kontakte im Privaten bahnen sich zierlich an.
Viele neue Personen kreuzen unseren Weg und schaffen eine Art von Verbundenheit. Dennoch folgt nach jedem kurzem Hoch ein mittleres bis schweres Tief. Die Einsamkeit bzw. das Empfinden dieses Zustands lässt sich nicht aus dem Gemüt streichen, sie will gelebt und erlebt werden. Sie ist stark, behindert und vermittelt ein Gefühl von Alleinsein und verleitet auch dazu, alles bisher Unternommene in Frage zu stellen. Mitunter treibt es die Einsamkeit so weit, dass man nur noch in sein Nest will, zurück zu allem und unter tauchen. Der Verstand hat zu tun und gewinnt dabei auch mal die Oberhand.

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