Tuesday, August 14

Probezeit

Morgen ist der 15. August und damit der letzte Tag auf Arbeit unter Probezeit. Ein zwischendurch Gespräch heute mit meinem Chef endete in der Frage, ob ich mir wohl vorstellen könnte, Vollzeit im nächsten Jahr bei ihm zu arbeiten. Na wollen mal sehen, was aus seinen Gedanken am Ende meines ersten Vertrages wird. Einiges habe ich bis dahin ja noch zu leisten. Vielleicht überlegt er es sich dann doch noch einmal. Ich nehme das nicht ganz so ernst. Gestern habe ich meine erste Mediation zwischen zwei Managern begonnen und bin recht zufrieden mit dem Ergebnis. Nächste Woche geht das Konflikttraining los und dann folgen weitere Dinge, die ich tun muss. Ich bin froh, dass ich die Zeit im Büro nutzen kann, wenn mal kein Klient stört :-), solche Dinge auszuarbeiten und merke, dass ich das excesshaft betreibe. Ich erkenne mich wieder. Ich bin noch da. Herrlich!

Nach einem langen Tag heute und vielen unterschiedlichen Klienten ist es nun auch wieder möglich, von zu Hause aus, Kontakt mit der Welt aufzunehmen. Gerade in diesen bewegten Zeiten, im wahrsten Sinne des Wortes fiel es schwer, ohne Internetkommunikation von hier zu sein. Nun ist alles wieder gut. Am anderen Ende der Welt tun sich gute und weniger gute Dinge. So sind wir zumindest in Gedanken weiter verbunden und haben teil auf eine ganz besondere mentale Art am Leben unserer Familien daheim. Manchmal fällt es sehr schwer auszuhalten und nicht mal eben auf einen Kaffee vorbei zu kommen. Mein Schwesterherz hält mich bezaubernd auf Trab und schickt mir Geschichten aus dem Güstrower Alltag.

Der Güstrower Triathlon fand dieses Jahr wieder statt. Ich erinnere mich an die letzten Jahre und die Abende davor mit Spaghetti essen und anderen weniger gesunden Dingen. So oft haben wir darüber gesprochen, mal eine Staffel auf die Beine zu stellen. Geschafft haben wir es nicht. Mein brother in law hält durch und zieht es auch ohne uns durch. Dennoch macht es deutlich, wie wichtig es ist, das zu tun, was man möchte. In diesem Beispiel ist es nun zu spät, eine Staffel aufzustellen. Vielleicht, so kommt mir der Gedanke, wird das dann unser Wiedereinstieg, wenn wir zurück sind.

Grundsätzlich merke ich eine gewisse Urlaubsreife. Seit Tagen treibt mich die Müdigkeit früh ins Bett und ich kann nur wenige Seiten über Harry Potter lesen. Ich komme im Schneckentempo voran. Morgen kommt unsere große Relaxcouch, dann wird es mir wohl noch schwerer fallen, mich aus der Horizontalen heraus zu bemühen. Zum Glück gibt es immer wieder Gründe, dies zu tun. Und wenn es eben die Arbeit ist.

Sportlich aktiv bin ich auf dem Tiefpunkt meines bisherigen sportlichen Treibens. Jeden Tag nehme ich mir vor, etwas zu tun. Jeden Tag kommt doch tatsächlich was dazwischen. Es graust mich, wenn ich daran denke, übernächsten Sonntag den Stadtlauf mit zu machen. Für mich wird es wohl nur peinlich. Wenn ich daran denke, dass wir den Abend davor bei meinem Chef eingeladen sind und ich die Woche arbeitstechnisch einiges Neues gemacht haben werde. Meine Energie ist aus der Balance. Es wird sich ändern.

Herrlich weckt uns morgens immer öfter die Sonne am Himmel. So langsam streckt der Frühling seine Fühler aus und legt sich auf das Gemüt. Die Wochenenden bieten wie bestellt herrlichstes Wetter, wie man dem letzten Blogeintrag entnehmen kann.

Ein Vierteljahr Arbeit liegt nun hinter mir. Als es noch vor mir lag, ahnte ich eine Ewigkeit und entwickelte Versagensangst. Morgen ist diese Ewigkeit vorbei.


No comments: