Tuesday, November 13

Schwitzen bei über 39 Grad

und heißem Wind. Der Temperatur Regler ist abrupt umgesprungen und bescherrte uns in den letzten Tagen überaus heißes Wetter. Lange ersehnt, von Wolken und Regen befreit zu werden, ist das dann schon wieder zu viel. Das Gestöhne geht bereits los.

Die flimmernde Hitze lässt alles erlahmen, Bewegungen außerhalb klimatisierter Räume werden zu sportlichen Ereignissen, wenn man das ausgeschwitze Wasser auf der Haut interpretiert. Schwitzen ohne Sport und ohne Anstrengung. Wer noch denken kann, weiß das man nicht stolz auf sich sein muss.

Am gestrigen Abend dann der plötzliche Umschwung der Windrichtung, die die lang ersehnte frische Briese zu uns trägt. Ein Aufwind, der mich atmen lässt und raus lockt. Jetzt ist es wirklich möglich, sportlichen Dingen nachzugehen.

Aufgerafft und am Meer den Tag ausklingen lassen. Was für ein herrliches Gefühl. Beim Laufen denke ich an Reaktionen eines meiner Blogs und an unsere Zeit, als wir her gekommen sind. Wir haben uns gerade in den ersten Wochen immer wieder gefragt, wo wir sind. Und wir haben geantwortet: In Australien. Ein Strahlen begleitete diese Worte und es ist immer noch da!

Und es hat immer noch eine große Bedeutung für mich. Ich in Australien. Und irgendwie erscheint es nicht mehr so weit weg von der Heimat. Ein gutes Gefühl. Das Leben bekommt einen Rhythmus. Und ich freue mich wahnsinnig auf meine freien zwei Monate.

Ich bin in Australien. Vor zwei Jahren war das irgendwie noch unvorstellbar, obwohl wir zu dieser Zeit schon wieder mit dem Gedanken gespielt haben, diesen mutigen Schritt zu wagen. Jetzt ist das unsere Geschichte, die ihren Lauf nimmt.

Und liebe Blogfans. Traurigkeit gehört zum Leben. Sie auszudrücken ist nicht gerade einfach. Und es macht einen manchmal noch schwerer, wenn man sie dann ausdrückt. Aber es hilft und ist für mich ganz wichtig. Weiß ich doch, dass danach auch immer wieder Glücksgefühle präsent sind.

So bin ich traurig, dass Thomas nicht hier ist und freue mich schon auf den Abend, wenn ich ihn wieder abholen kann. Das hilft mir, die Zeit zu überbrücken und in mich hinein zu lauschen. Ich kann mich wohl nicht daran gewöhnen, alleine zu sein. Das ist mir deutlich geworden. Alleine, ohne Dich.

Das Leben ist eine Herausforderung und geht nicht irgendwie so. Es hat alles eine Bedeutung und neben der gelebten Leichtigkeit auch eine Schwere. Ich bin froh darüber, diese Spannung zu erleben und zu erkennen. Und nicht einfach so dahin zu schwimmen.

Ich will hier jetzt nicht Schadensbegrenzung zu meinem Blog (ein paar vorher) vornehmen. Alles, was ich geschrieben habe, drückt mein Dasein aus. Und das gehört zu mir. Ich habe es abgewehrt, über 37 Jahre lang und es gefunden, als ich 38 wurde. Die Zeit zum Aufarbeiten und Anerkennung will genutzt werden. Und ich will es nutzen, um fest zu halten, dass ich nicht mein ganzes Leben oberflächlich war. Mein Nach vorne sehen hat mich abgelenkt, von meinem Blick nach innen. Ich bin noch ungeschickt, das zu tun und deshalb wohl im Beschreiben extrem. Letztendlich ist es aber ein Extrem für mich. Und es trifft diesen Lebensabschnitt, für den Thomas und ich uns entschieden haben. das Leben bleibt eine Herausforderung. Manchmal ist alles wie eine Geburt. Und die passiert nicht immer in Sekunden, oder Stunden.

Noch 9 Tage bis ich frei habe und noch 12 Tage, bis Du wieder hier bist.

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