Wednesday, June 13

Aus die Maus

Mich hat es nun auch erwischt. "Endlich habe ich eine australische Erkältung", wollte schon immer mal wissen, wie das ist. Natürlich nicht anders, Halsschmerzen, Husten, Schnupfen, dicke Mandeln und alles für umsonst. Da ich Klientengespräche nicht in diesem Zustand führen kann, bin ich den zweiten Tag zuhause.

On Top erreichte ich uns vorgestern die Nachricht, dass wir aus unserem Haus ausziehen müssen. Thomas Vermutung, dass der Banker hier nicht aus Spaß das Haus eingeschätzt hat, war also richtig. Diese Botschaft erreichte Thomas per Telefon mit dem Auszugsdatum, 19. Juli! Das hieße, dass wir jetzt ganze zwei Wochen Zeit hätten, zu packen, ein Haus zu finden und umzuziehen. Ich bin nämlich ab Ende Juni in Deutschland und komme am 15. Juli zurück. Mittlerweile haben wir eine Schonfrist verhandeln können und nun noch Zeit bis zum 19. August.

Jetzt hätte es gerade anfangen können, dass wir uns hier gut einfinden. Geschockt waren und sind wir es immer noch. Im Extremfall passiert uns so etwas jedes Jahr einmal. Wir hinterfragen, ob das unser Lebensziel ist. Ein Haus kaufen, um wenigstens diesen Druck nicht zu haben, ist unmöglich. Die Häuserpreise liegen jenseits von Gut und Böse. Wir wollen und können auch gar nicht, so eine finanzielle Belastung auf uns nehmen. Also bleibt uns weiter der Mieterstatus erhalten.

Gestern haben wir uns bereits drei Häuser angesehen. Weniger Standard als jetzt, dafür aber auch neu, trotzdem mindestens 50 Dollar pro Woche mehr. So sieht er aus der Wohnungsmarkt. Ich möchte nicht in ein Haus ziehen, das abgewohnt ist und wo ich nicht mal dann die Chance habe, zu renovieren. Davon haben wir uns gestern auch eins angesehen. Schon der Geruch im Haus hat mich vertrieben.

Die neuen Häuser, die wir uns angesehen haben, bieten auf den ersten Blick "Luxus". Auf den zweiten haben sie plötzlich keine Klimaanlagen mehr, sind überall mit Teppich ausgelegt, drum herum mit hohen Mauern verbunkert, keine Geschirrspüler in der Küche, Fliesen aus dem letzten Jahrhundert in den Bädern etc. Unser Haus, in dem wir jetzt leben, hat hingegen all das, was diese Häuser nicht haben und ist billiger.

Stimmungstechnisch würden wir uns einfach gerne vergraben und es ist so verlockend, alles zu hinterfragen, was wir hier haben. Unglaublich, wie uns so ein eigentlich banales Ereignis aus der Bahn wirft.

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