Friday, December 7

Worte am Meer

Die Zeit vergeht, weiterhin schnell. Mein Rhythmus ist so ganz anders, als wenn ich täglich meiner Arbeit nachgehen muss.
Wenn ich erwache, ruft der Gedanke an den frisch gemahlenen Kaffee mich aus dem Bett auf die Terrasse. Mit diesem die Emailpost lesend, oder auch nicht. Denn nicht viele schreiben kontinuierlich. Wie auch. Wir haben alle andere Rhythmen und Prioritäten. Meine ist dieser morgendliche Beginn, von dem ich nicht abweiche. Egal, ob ich zur Arbeit muss, oder frei habe. Meine Freiheit hält mich auf Trabb. Jeder Tag will genutzt werden. Ich muss mich nicht quälen, aus dem Bett zu kommen, wenn die ersten Sonnenstrahlen durch die Jalousie dringen. Nein, ich begrüße sie und freue mich auf den neuen Tag. Nach allen gelesenen Neuigkeiten geht es in die sportliche Garderobe und ab ans Meer. Jeden Tag zeigt es sich in unterschiedlichen Farben. Je nachdem, zu welcher Zeit ich es schaffe, dort zu sein. Ein Türkisblau empfängt mich, wenn ich sehr früh meinem läuferischen Drang nach gehe. Manchmal ein dunkles Blau, wenn ich doch etwas länger Mails gelesen oder geschrieben habe. Es ist ein Genuss, entlang am Meer zu joggen. Den Blick auf die ersten Surfer lenken, das Gehör auf den fliegenden Hubschrauber zu spitzen, die Gedanken auf das Innere zu fokussieren.
Abends am Meer endet der Tag. Ein letzter Spaziergang noch, Eintauchen in die Wellen, wenn sie den Sand streichen. Wärmer als die Luft. Zur Zeit. Tut es den Füßen gut, sich zu bewegen und zu spüren. Unterschiede zwischen warm und kalt, weich und hart. Zauberhafte Muscheln sammeln. Hier und da. Heute erstmals wieder das Gefühl von Urlaub. Wir gingen so. Am Strand. Dem Wind entgegen. Es ist wie Urlaub. Nein, wir sind nicht im Urlaub. Wir leben hier. Und wir wissen, dass es irgendwann so anders sein wird. So wie hier wird es nicht wieder sein.
Und deshalb genieße ich jeden Moment bewusst. Ich weiß nie, wann er zu Ende ist.

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