Wednesday, September 26

Im Leben einer anderen Kultur




und was sonst noch so passierte ...
Thomas Superobjektiv ist umgetauscht und macht brilliante Aufnahmen, nun können wir auch in Nachbars Garten schauen. Wenn da nicht diese komischen Zäune wären, von denen kein Australier erklären kann, warum sie denn nun da sind.
Nachfragen, warum was wieso, ist hier nicht gelernt, gewünscht oder bekannt. Wir hören täglich, wie wir uns zu verhalten haben, wenn Frauen geschlagen werden, wenn Menschen in der Öffentlichkeit rauchen, wenn man was sieht, was einem komisch vorkommt. Für alles gibt es eine Hotline. Das Toilettenpapier muss man aber noch selbst kaufen.

Thomas war anfang der Woche beim Arzt wegen seiner komischen Entzündung am Kopf, von der er nicht wusste woher er das hatte. Meine Phantasien konstruierten kleine Spinnen unter seiner Stirn. Thomas selbst sagte, dass er mal gehört hat, dass das auch Larven sein könnten, die dann nachdem der Eiter aufgebrochen ist, beflügelt ihren Wirt verlassen. Wie eklig ist das denn. Also doch lieber zum Arzt. Der hat aus einem Meter Sicherheitsabstand mit der Taschenlampe drauf geleuchtet und gesagt, es wäre eine Entzündung. Aha, haben wir uns das doch gedacht. Die Frage, woher denn oder was für eine Entzündung das ist, blieb im Raum stehen. Der Arzt sagte, dass tut doch nichts zur Sache. Ah, ich vergaß, hier fragt man nicht nach. That's fine. Auch nach fast einem Jahr Hierseins. Wundert es mich immer noch, wie das funktioniert. Die Oberfläche muss eigentlich schon so voll sein, dass sie schon eine Unterschicht von einer neuen Oberfläche geworden ist, oder so. Es entwickelt sich.

Wundernde Klienten sind mir wieder begegnet, die im Gespräch feststellten, dass Menschen unterschiedlich sind. Komisch. Sie sind offen, für Aufklärung und saugen das auf. Das freut mich wiederum, habe ich auch mal was anderes zu tun, als weinende 18jährige Mädchen zu trösten, die schon Antidepressiva schlucken müssen, weil sie mal unhappy sind. Noch Fragen? Manchmal kann ich mein Entsetzen nicht verbergen und wenn ich gefragt werde, was ich davon halte, so früh schon Medikamente zu nehmen, auch antworte.

Das Wetter hält uns in Trapp, wir frieren noch. Das erste Campingwochenende steht vor der Tür, dank Queen Mum, die ihren Geburtstag hat. Ja ja ich weiß, sie hat ja eigentlich im April Geburtstag. Aber wenn man königlicher Abstammung ist, darf man das Volk auch mit mehren solcher Anlässe beglücken. So haben wir Montag frei und wieder eine verkürzte Woche im Anschluss.

Der absolute Wahnsinn ist, dass ich zu meinem Geburtstag, den ich erstmalig im Frühling begehe, Familienbesuch bekomme. Achtung ... Meine Schwester kommt. Wieder einmal mehr bin ich eines besseren belehrt und vermeide das Wörtchen "nie". Man sollte niemal "nie" sagen. stimmt. Es gibt kein schöneres Geschenk! Die Vorfreude kommt der der Vorfreude im Kinde gleich, das die Weihnachtsstimmung kaum aushalten kann.


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