Sunday, December 12

Veraenderungen Teil 2

Wieder in Perth - hat mich die Arbeit in den Alltag gerissen. Ich war 9 Wochen abwesend und hatte eine Woche Zeit, mich mit einer neuen Aufgabe vertraut zu machen. Ab morgen bin ich die stellvertretende Leitung unseres Counselling Service, eine weitere Herausforderung, der ich mich nun stellen muss und will.

Die Ballung von klinischer und Mitarbeiterverantwortung hat mich schon letzte Woche erste Magenschmerzen gekostet. Jetzt werden die 'Geister' die ich rief, mein taeglicher Begleiter auf Arbeit sein und ich bin wirklich gespannt, wie ich Situation fuer Situation meistern werde.

Vielleicht hier mal ein kleiner Eindruck dessen, was mir bevorsteht:

Die Kollegin, die sich vor mehr als einem Jahr ueber mich beschwert, dann aber einen Rueckzieher zum direkten Gespraech gemacht hatte und erst einmal woanders arbeiten gegangen ist, wird im Januar wieder Mitglied im Team. Schon jetzt bahnen sich Schwierigkeiten an, denn sie will nur 15 Stunden arbeiten, diese aber auf 3 Tage strecken. Damit plante sie einen relativ netten Arbeitsrhythmus von 9.15 bis um halb 2. das ist rein buerotechnisch schon nicht machbar, aber interessiert sie herzlich wenig. Mein Chef, ein Freund von ihr, muss ihr nun klar sagen, dass sie zwei volle Tage arbeiten muss. Er befuerchtet schon jetzt, dass sie darueber beschweren wird. Und ich habe die Sorge, dass er einen Rueckzieher macht und ihre Bedingungen irgendwie akzeptieren wird. Als dritter Tag, sollte sie so arbeiten, wie sie es sich vorstellt, waere nur moeglich, wenn sie auch Freitags arbeiten kommen wuerde. Das will sie aber auch nicht. Prost Mahlzeit - Aerger ist wirklich vorprogrammiert.

Das seit August eingefuehrte neue Softwareprogram fuer die Klientendokumentation und die komplette Verwaltung unseres Service ist immer noch nicht so installiert, wie es sein soll. Das fuehrt zu einem imensen Zeitaufwand, zu schweigen von Programmierfaehigkeiten, die ich mir nun auch noch aneignen muss, damit das irgendwann laeuft. Zudem erwarten wir diverse Terminals, an denen die Klienten einchecken und auch Kartenlesegeraete, mit denen sich Klienten anmelden muessen. All das muss mit der Software kommunizieren und angewendet werden. Die Rezeption ist jetzt schon verzweifelt und wird noch so ihr Tun haben, wenn alles da ist. Aufgrund der Abschaffung der alten Software haben wir durch die Datenuebertragung dann auch noch die Situation, dass wir dublizierte Klientendaten haben. Dass muss nun manuell abgeglichen und geandert werden. Leider ist es meistens so, dass unter der gleichen Nummer 4-5 unterschiedliche Namen auftauchen! Ausserdem korrespondiert das neue Program mit der Unisoftware, die alle Studentendaten verwaltet, jede Nacht und speist bzw. updated unsere Klientendaten. Wir mussten aber feststellen, dass die Kontaktdaten, die unsere Klienten ausgefuellt haben, meist aktueller waren, als die die Studenten bei Studienbeginn an der Uni angegeben hatten. Das sorgt fuer weiteres Chaos. Und ich koennte noch so fortfahren, will aber den Leser nicht noch mehr verwirren.

Dann sind wir gerade im Einstellungsverfahren und werden 3 neue Mitarbeiter im naechsten Jahr haben. Auch das eine spannende Aufgabe.

Ausserdem sind die Fortbildungsrichtlinien fuer Psychologen in Australien aktualisiert worden mit unglaublichen Anforderungen an uns alle. Das beinhaltet unter anderem, dass wir fuer jedes Jahr einen sogenannten Lernplan schreiben muessen und ein Logbuch fuehren muessen, wann wo und wieviel Weiterbildung wir gemacht haben. Supervision wird nur haelftig angerechnet, so dass wir mehr Zeit einplanen muessen, damit wir alle auf die geforderten SV stunden kommen. Deutschland ist ein Maerchenland. Das dazu abschliessend.

Das tolle neue iPhone mit 'Talking Tom' ist eine angenehme Bereicherung in meinem Arbeitsalltag, erfordert aber auch meine 24 Stunden rund um die Uhr Verfuegbarkeit.

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