Wednesday, January 7

Moment mal und über das Essen

Momente scheinen keine Ahnung zu haben, wie bedeutsam sie sind.


So oder etwas abgewandelt springt mir dieser Spruch in die Augen, als ich den Brief meiner Schwester zum Wieder mal Abschied öffne.


Es hieß „adieu“ sagen in Abschnitten und war damit keinesfalls einfacher für uns alle. Der Schmerz des Gehens und der Schmerz des Verlassen werden – beides erzeugt ein so unwohles Gefühl, dass es kaum auszuhalten ist.


„Warum tue ich mir das an?“ Diese Frage beanspruchte meine Synapsen und ließ sie zum Dauerlauf starten ohne eine befriedigende Antwort und ohne ein klares Ziel.


Zurück zu den vielen, manchmal unscheinbaren Momenten während meines Aufenthaltes in Deutschland.


Wir haben gelacht, gegessen, gesungen, gelesen, gequatscht, gesportelt, geschwommen, geschwiegen, gegessen sowie gelauscht, geguckt, genossen, und zwischendurch wieder gegessen.


Wie viel Kilo kann man in ca. 3 Wochen über den Mund und an Gewicht zunehmen? So oft haben wir uns das gefragt. Wie es sein kann, dass die Hosen plötzlich stremmen oder das Bücken immer schwerer fällt. Bei der Schneeballschlacht beim Formen des Schnees außer Atem gekommen und noch anstrengender war die damit verbundene Schlacht im Schnee.


Im Radio stellten sich ein paar schlaue Köpfe die gleiche Fragen und fanden, dass ja sogar eine Flasche Wasser zu 1 kg Gewichtszunahme führe oder führen könnte, während eine Schokolade ja nur 100 g mehr auf den Hüften bewirken würde. Bedeutet das nun lieber weniger trinken und mehr Schokolade essen? Mir gefällt dieser Denkansatz. Und das ist ja das Problem.


Was haben wir alles getan, um den eigenartigen, wenn auch nicht wirklich überraschenden Folgen des Essens vor, während und nach Weihnachten zu entkommen. Laufen täglich und wenn es auch nur einmal am Tag war; Aquabiking im Ganzen dreimal. Schwimmen um der Cellulitis an den Kragen zu rücken. All das hat lediglich offenbart, dass das Tauchen ohne Luft auch schon mal einfacher war.


Der Bauch sieht nun aus wie schwanger und ist es auch. Nur leider mit Fettpolstern die sich angesetzt und es sich gemütlich gemacht haben. Das wird wirklich ein hartes Stück Arbeit.


Was rede ich da, wenn ich Sister’s Worte erinnere bezüglich des Bauchspecks, das mehrere Dürreperioden ohne Verluste überleben würde. Na dann „Sport frei“ oder doch besser „Guten Appetit“?


40 Grad und mehr Temperaturunterschied erleichtern es nicht gerade, an sportliche Aktivitäten zu denken. Sogar das Hirn wird faul, wie soll sich der Körper da aufraffen?


Wie immer hilft die Hoffnung und rettet einen von diesem unbeschreiblichem Unwohlsein; wenn auch nur für einen Moment. Und dann wird es gefährlich, denn solche Momente verlocken wiederum zur weiteren unkoordinierten Essenseinnahme.


Zurück im weltbesten Bett der Welt und in Erinnerung an die zurück liegenden Wochen bei klimatisierter Luft und künstlicher Kühle, versuche ich einzuschlafen.


Die erste Nacht in Perth steht bevor und verspricht unruhig zu werden. Was mache ich hier (Frage 1) und wie werde ich meine Polster los (Frage 2)?


Ich vermisse Euch!!!

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