Wednesday, November 5

Zwei Jahre Australien

Ich habe sie voll gemacht mit meiner Anwesenheit. Es kommt mir länger vor, sicher bedingt durch die vielen Umschwünge, Ereignisse, intensiven Erlebnisse, den Alltag, die täglichen Herausforderungen, das Umgehen mit dem Wissen der Ferne von der Heimat und meiner Familie.

Sie waren alle, fast alle!, da. Thomas Bruder und Familie zu Beginn des Jahres. Meine Eltern in der Mitte, als die Natur im Umschwung war und sich langsam den Frühling näherte. Thomas Eltern, als alles in Blüte stand. Wie haben eine wundervolle Zeit miteinander verbracht. Und wir haben uns gefreut, über das Interessiertsein unserer Liebsten an unserem Leben hier. Wir schätzen, dass sie sich die Mühe gemacht und lange strapaziöse Flüge auf sich genommen haben. Nur, um wenigstens einmal hier zu sein.

Ich befinde mich mitten im Bewerbungsprozess für meine neue alte Stelle. Wieder einmal entdecke ich den Zwang, alles perfekt zu machen. Ich will diesen Job und keine Kompromisse mehr. In knapp vier Wochen werde ich sehen, ob das gereicht hat.

Unsere Tomaten im Garten werden langsam rot und wachsen. Der Rasen hat seine grüne Farbe fast wieder erlangt, nach dem vielen Regen. Der See in der Nähe ist immer noch voll. Und die Elstern treiben bis auf Weiteres ihr Unwesen. Die Abende sind länger hell, denn wir haben die Zeit umgestellt.

In Amerika gibt es eine kleine Revolution. Ein Farbiger wird Präsident. Die Welt ist in Aufruhr und treibt Menschen in noch tiefere finanzielle Sorgen.

Das einzig verlässliche ist die Zeit. Sie geht immer noch genauso schnell oder langsam und hält ihren Rhythmus. Sie ist die einzige Quelle, die kontinuierlich Struktur gibt, ohne das wir uns darum auch noch sorgen müssten.

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