Wednesday, February 20

Kontakt

Nach einem entspannten Wochenende im Süden von Perth in der Magaret River Region sind wir am Montag wieder im warmen Perth eingetroffen. Es war eine gute Ablenkung nach wieder einmal einem traurigen Abschied von Thomas' Bruder und seiner Familie. Wir werden es nie lernen. ich werde es nicht lernen, einen Abschied ohne Tränen und Schmerz durchzustehen.

Das klassische Konzert auf dem Weingut Leeuwin war etwas enttäuschend. Denn es sangen zwei Opernstars den ganzen Abend, es drifte ab zu einer Entertainmentshow gemacht für die Älteren unter uns. Wir haben über uns gehen lassen, den Sternenhimmel beobachtet, guten Wein getrunken und beobachtet. Dieses Event wird nur einmal im Jahr dort gemacht. Es hat eine ganz besondere Atmosphäre und ähnelt der Berliner Waldbühne sehr. Nur etwas kleiner. das nächste Mal werden wir mehr darauf schauen, was Inhalt des Abends ist. Es ist eben nicht immer drin, was drauf steht.

So hat uns die Abwechslung gut getan und mittlerweile sind wir wieder mitten im Alltag. Mit einigen Überraschungen. Montag lag die Urkunde vom Board of Psychologists im Briefkasten, um mir nun zu bestätigen, dass ich meinen Spezialtitel als clinical psychologist tragen darf. Welch Freude durchströmte meinen Körper. Wieder eine so wichtige Hürde genommen. Auf Arbeit geht es sich gut, viele interessante Konfliktprojekte an der Uni stehen an, an denen ich mitarbeiten kann. Auch das freut mich und sorgt für Abwechslung im täglichen therapeutischen Alltag.

Heute durfte ich einer Buchlesung einer Aborigine beiwohnen, die ihre Lebensgeschichte veröffentlicht hat. Eine Geschichte, ihre eigene, über die Erfahrung als eine von vielen zu der stolen generation zugehörend. Sie signierte mir das Buch mit herzlichen Worten und drückte mich danach. Endlich komme ich dem näher, wonach ich schon lange Ausschau gehalten habe. Ermutigt bin ich dann zur Professorin und Leiterin der Aborigines Studies der Uni gegangen und habe um ein Gespräch gebeten. Natürlich nicht heute, aber die kommenden Tage. Sie gab mir ein Handbuch für Psychologen, die mit Aborgines zusammen arbeiten. Einfach so. Geschenkt. Ich sehe unserem Treffen entgegen und will mich vorbereiten, so viele Fragen habe ich. Vor allem Fragen zu deren Konfliktkultur. Spannend.


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